Seit einigen Jahren haben wir als Familie den Camping-Urlaub für uns entdeckt. Wir sind zum einen ohnehin recht naturverbunden, zum anderen gefällt sowohl uns Eltern als auch den Kindern die Atmosphäre auf den Campingplätzen sehr gut – wobei es dort natürlich große Unterschiede gibt und man ganz individuell herausfinden muss, was einem wichtig ist.
Vor einigen Jahren hatten wir uns daher zunächst ein großes Familienzelt angeschafft, um ausreichend Platz zu haben. Einen mehrwöchigen Familienurlaub in Iglu-Zelten kann ich mir nicht vorstellen… ;)
Das Zelt hat uns an Nord- und Ostsee sowie in Kärnten am Faaker See gute Dienste geleistet – aber letztlich war es aus einer Preiskategorie, bei der man keine langjährige Nutzung in diesem Umfang erwarten darf. Nachdem es im vorletzten Jahr dann undicht wurde und eine Reparatur sich nicht mehr lohnte, haben wir es am letzten Urlaubstag noch vor Ort entsorgt. Nun musste also für die Zukunft eine Alternative her!
Doch welche sollte es sein? Ein neues (besseres) Familienzelt? Ein Wohnwagen? Oder aber eine Faltcaravan, auch als Zeltanhänger bekannt?
Unseren relativ langwierigen Entscheidungsprozess kann ich hier jetzt im Detail nicht darlegen, aber die wesentlichen Argumente, die bei uns den Ausschlag für den Faltcaravan gegeben haben, sind folgende:
- Ein Wohnwagen bietet jede Menge Komfort – aber gerade den wollten wir gar nicht unbedingt haben – das „In freier Natur Übernachten“ gefällt uns ja gerade sehr gut – mehr Frischluft als in diesen Wochen hatten wir nie! Hinzu käme ein hoher Anschaffungspreis und die Notwendigkeit eines Unterstellplatzes mit weiteren laufenden Kosten. In unserem Fall wäre weiterhin das Auto nicht besonders gut geeignet gewesen, um einen Wohnwagen über lange Strecken – insbesondere in den Bergen – zu ziehen. Ein Auto extra im Hinblick auf den Wohnwagen neu anzuschaffen kam für mich aber nicht in Frage – ich wollte ja nicht jedes Wochenende damit fahren, sondern nur 2-3 mal im Jahr.
- Ein hochwertiges Familienzelt hätte da schon eher unseren Vorstellungen entsprochen. Aber zum einen muss man sich auch hier immer einen Anhänger für die Fahrt besorgen. Zum anderen hat …
- ein Faltcaravan einfach tolle Vorteile: Je nach Ausstattung hat man – wie bei unserem Modell – statt Luftmatratzen echte Betten mit Lattenrost und Matratze – man wird ja nicht jünger … ;) Gleichzeitig ist der grundlegende Aufbau „bis man ein Dach über den Kopf hat“ recht schnell erledigt – da kann man auch mal etwas später am Nachmittag / Abend ankommen und muss nicht unbedingt mehrere Stunden aufbauen. Hinzu kommt, dass der Platz einfach riesig ist – wir haben 29 qm Wohnfläche zur Verfügung!
Falls Ihr Euch unter einem Faltcaravan / Zeltanhänger nichts vorstellen könnt, dann schaut Euch doch einmal die Beschreibung unser Modells Raclet Cheroky an. Dort findet Ihr auch ein Video, welches den (im Vergleich zu einem ähnlich großen Zelt) relativ einfachen Aufbau zeigt:
Die Entscheidung für exakt dieses Modell fiel u.a. wegen
- der Größe und Anordnung der beiden Doppelbetten
- der runden Dachform, die dem Wind weniger Widerstand bietet und Wasseransammlungen verhindert
- dem mit einem geschlossenen Boden versehen Vorzelt, der sowohl Wasser als auch ungebetene Besucher besser fernhält
Wir konnten uns das Modell auf dem Caravan-Salon 2013 in Düsseldorf am Stand der Firma Kreppel Freizeitmobile anschauen und waren so begeistert, dass wir noch vor Ort bestellt haben. Vor wenigen Tagen konnten wir unseren Faltcaravan dann in Polch bei Mayen / Koblenz abholen, und hier ist das gute Stück auf dem Heimweg:
Ein spannendes Thema für sich ist die Versicherung eines Faltcaravans … siehe dazu meinen Kommentar unten!
Update:
Mittlerweile sind wir im dritten Jahr mit dem Cheroky unterwegs – und haben den Kauf bis heute nicht bereut!
Da ich über dieses Blog immer wieder mal Anfragen bekomme, möchte ich einige Antworten dazu hier gerne für alle niederschreiben:
- Unterzelt: Hat man uns als Rabatt mitgegeben – da würde ich aber etwas anderes verhandeln. Das Zelt ist recht klein – und unpraktisch: es ist unter dem Wagen und wird daher relativ schmutzig bei Regen. Daher muss man es immer zusätzlich saubermachen, weil es ansonsten (wenn man es fest angebracht hat) den Rest verschmutzt.
- Sonnensegel: Das vermissen wir schon und überlegen jedes Jahr, es nachzukaufen. Damit hat man dann vor dem Vorzelt noch einen trockenen Bereich und kann bei Sonne im Schatten sitzen. Dadurch wird die Grundfläche aber sehr groß!
- Safe: Man hat im Vergleich zu einem Wohnwagen natürlich das Problem, nichts einschließen zu können. Daher lassen wir Wertsachen in der Regel im Auto – und schließen bei Bedarf dessen Schlüssel in einen ABUS Schlüsseltresor.
- Diebstahlschutz: Da wir mit dem Anhänger an Raststätten Pause machen, dieser aber recht leicht ist, war mir eine Diebstahlsicherung wichtig, die auch bei angehängtem Faltcaravan schützt. Ich habe mich für die AL-KO Safety entschieden. Achtung: es gibt verschiedene Modelle!
- Deichselbox: ist für uns unverzichtbar (Gasflasche, Werkzeug etc.) – haben wir gleich im ersten Jahr nachrüsten lassen! Wir haben sie bei TF-Freizeitfahrzeuge gekauft und montieren lassen.