Genugtuung [ɡəˈnuːkˌtuːʊŋ]
Herrlich.
Nachdem ich mich am Wochenende erneut und wider meine guten Vorsätze habe ärgern lassen von unsachlichen Äußerungen gegen „den großen FC Bayern“ (ich kann es nicht mehr hören…)
und nachdem ich mir immer wieder den Mund dabei fusselig geredet habe, doch bitte einmal sachlich auf die Leistungen eines Uli Hoeneß in sportlicher, wirtschaftlicher in sozialer Sicht zu blicken,
in einem solchen Moment kann ich es mir gerade so verkneifen, den bösen, bösen Begriff „innerer Reichsparteitag“ zu verwenden (mir möge dann bei Gelegenheit einmal jemand erklären, was an der Verwendung dieses Begriffs in einem unpolitischen Zusammenhang so dramatisch ist – aber das ist ein anderes Thema).
Aber Genugtuung ist eigentlich ein zu schwacher Begriff um das Gefühl zu beschreiben, was ich beim Lesen dieser Meldung empfand:
Herrlich.
Natürlich wird das manchen nicht an seiner Meinung zweifeln lassen. Wahrscheinlich gibt es schon die ersten Stimmen, die das ganze als lange geplante PR-Maßnahme ausmachen. Mit im Boot natürlich Gerd Niebaum und Manager Michael Meier. Und überhaupt!
Aber vielleicht gibt es ja auch den einen oder anderen, der wie Campino sich nicht zu schade ist, auch einmal die eingefahrene Denkweise zu reflektieren und in ruhigen Momenten zu erkennen:
„Ich erzähle Ihnen jetzt etwas, was mir schwerfällt und ich vielleicht
bereuen werde. Man kann mit Bayern München nur ordentlich als Feind
umgehen, wenn man unsachlich bleibt. Sobald man sich an Fakten hält,
wird es schwierig. Zu Zeiten der Nazis etwa hat der FC Bayern vielleicht
die beste Rolle aller deutschen Fußballklubs gespielt. Hier wurden
jüdische Mitglieder noch geschützt, als sie woanders längst
ausgeschlossen waren. Außerdem weiß ich von Didi Hamann und Markus
Babbel, wie ernst Uli Hoeneß seine soziale Verantwortung den Spielern
gegenüber nimmt.“ – Campino im Interview mit der SZ (Quelle: Wikiquote)
Herrlich.