GPS-Navigationsgeräte (GPSr) und ihre Einsatzmöglichkeiten jenseits desGeocachings
Ich wurde schon öfter bei Twitter oder auch im RL gefragt, welches GPS-Gerät (im Folgenden kurz: GPSr) man denn für’s Geocaching benötigt. Falls die Fragenden gerade erst mit dem Geocaching anfangen und ein iPhone oder Android-Smartphone ihr Eigen nennen rate ich in der Regel dazu, damit zu beginnen um zunächst einmal festzustellen, ob einem dieses Hobby überhaupt dauerhaft Spaß macht. Falls das der Fall ist lohnt es sich jedoch auf jeden Fall, in ein „richtiges“ GPSr zu investieren. Die wesentlichen Gründe hierfür sind:
- GPSr wie die Garmin-Handhelds sind in der Regel wasser-, staub- und stoßgeschützt und damit besser für den Outdoor-Einsatz geeignet als die empfindlichen Smartphones (hier bildet mein Motorola Defy eine der wenigen Ausnahmen)
- Der Akku eines Smartphones ist bei dauerhafter GPS-Nutzung recht schnell leer, in der Regel nach wenigen Stunden. Ein GPSr läuft in der Regel deutlich länger und mit Standard-Batterien.
- Die Empfangsqualität der GPSr ist besser als die eines Smartphones. Während bei freiem Himmel beide eine Genauigkeit von bis zu 3m erreichen sieht es z.B. im Wald unter dichtem Laub ganz anders aus.
Darüber hinaus bieten sich aufgrund der längeren Laufzeit (mein Garmin Vista HCx läuft mit 2 Mignon-Batterien ca. 24 Stunden!) und der Robustheit jedoch auch zusätzliche Einsatzgebiete eines GPSr. Wenn man diese kennt spart man ggf. sogar an anderer Stelle Geld, so dass sich der Aufpreis beim GPSr schnell relativiert. So setze ich das Garmin regelmäßig für folgende Zwecke ein:
- als luxuriöser Fahrradcomputer inklusive Kartenmaterial
- zum Aufzeichnen von Routen
- zum Geotagging von Fotos
Wenn die zusätzlichen Verwendungsmöglichkeiten schon von vornherein bekannt sind können und sollten sie auch einen Einfluss auf die Kaufentscheidung des GPSr haben: Während ich zum reinen Geocaching das Einstiegsmodell Garmin etrex H empfehle, wird bei der o.a. Verwendung schnell ein höherwertiges Modell interessant. Denn das Garmin etrex H verfügt zum einen nicht über eine Standard-USB-Schnittstelle, weshalb zunächst weiteres Zubehör gekauft werden muss, um die Daten am Rechner auslesen zu können. Zum anderen fehlt ihm mangels Speicherkarten-Slot die Möglichkeit, zusätzliches Kartenmaterial zu nutzen. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um das relativ kostspielige Kartenmaterial von Garmin handeln, man bekommt im Netz auch einfach und legal hochwertige Karten aus dem freien OpenStreetMap-Projekt (OSM) fertig für Verwendung mit einem GPSr. Beim Einsatz am Fahrrad, bei dem man natürlich ebenfalls von der Wasserdichtigkeit des Geräts profitiert, erhält man neben der Navigation per Karte im Trip Computer detaillierte Daten zur zurückgelegten Route.
Neben den hier dargestellten Werten lassen sich je nach Gerät auch diverse andere, z.B. Höhenprofile anzeigen. Auf die Aufzeichnung von Tracks und deren Verwendung zum nachträglichen Geotagging, welches m.E. deutlich praktischer ist als die Verwendung von GPS in Fotokameras, gehe ich in Kürze in einem weiteren Beitrag ein. Nutzt Ihr GPSr für weitere Zwecke als die hier genannten? Dann hinterlasst bitte einen kurzen Kommentar!
Als leidgeprüfter Galaxy S Besitzer der ersten Stunde war ich schnell auf der Suche nach Alternativen. Als Zwischenschritt zu einem "richtigem" GPS kann uU auch eine Bluetooth GPS Maus/Logger dienen. Sie bieten den Vorteil deutlich günstiger zu sein (hab meine Bt747a+ für unter 30€ bei eBay ergattert) und ebenso ein hochwertiges GPS-Signal zu bieten wie viele Handgeräte. Für alle Schönwetter Gelegenheits-Wanderer, wie mich, und wohl auch für GeoCacher völlig ausreichend. Darüber hinaus recht praktisch, wenn das Smartphone als Navi dient, da dieses jetzt völlig frei positioniert werden kann (um den GPS Empfang kümmert sich ja die Maus).Vom etrex H würde ich persönlich abraten. Mit Datenkabel wird es zu teuer und ohne ist der Nutzen zu eingeschränkt. Zudem ist ein Datenaustausch nur dort möglich, wo ein solches Spezial-Kabel gerade zur Hand ist. Ein Mni-USB Kabel lässt sich zur Not sehr viel leichter auftreiben.Und weil hier nach weiteren Verwendungszwecken gefragt wurde:Es lohnt sich mitunter auf einem Parkplatz den eigenen Standort zu markieren um später wieder zum Auto zurückzufinden (heee – so lustig ist das gar nicht… ;)