WhatsApp fehlt ein Multi-Device-Konzept

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Quelle: http://media.whatsapp.com/logos

Der beliebte Kurznachrichten-Dienst WhatsApp macht in letzter Zeit häufiger mit Negativschlagzeilen bezüglich der Sicherheit von sich reden. Bis vor kurzem war die Kommunikation zwischen den Nutzern gänzlich unverschlüsselt und damit – wie bei diversen anderen Apps übrigens auch – in offenen WLANs ab“hör“bar. Die mittlerweile eingeführte Verschlüsselung schützt aber leider auch nur vor der „Jedermann-Neugier“ – ambitionierte Datenschnüffler haben bei WhatsApp weiterhin leichtes Spiel.

Die fehlende mangelhafte Sicherheit ist für mich persönlich aber nicht das größte Problem bei der Nutzung von WhatsApp, da ich offene WLANs ohnehin meide. Was mich persönlich mehr nervt ist die Kopplung des User-Accounts an ein Gerät.

Die Registrierung erfolgt bei WhatsApp nicht – wie bei anderen Social-Media-Diensten – über einen frei zu wählenden Account, sondern über die Rufnummer des Mobiltelefons, welche durch den Versand einer SMS mit Bestätigungscode überprüft wird. Das hat den Vorteil, dass man als neuer Nutzer sofort bei anderen WhatsApp-Nutzern in den Kontakten erscheint, insofern man bei diesen mit der entsprechenden Rufnummer auch im Telefonbuch eingetragen ist. Dieser Rufnummernabgleich hat allerdings auch bereits zu kontroversen Diskussionen zum Datenschutz bei WhatsApp geführt.

Mich stört an diesem Konzept jedoch zum einen, dass mobile Kommunikation heutzutage nicht nur auf Geräten mit Rufnummern, d.h. Mobiltelefonen stattfindet. Mit dem Erfolg von Tablets und zunehmend auch Ultrabooks findet unsere mobile Kommunikation zunehmend auch auf reinen Datengeräten statt. Ich würde dort auch gerne Kurznachrichten lesen und schreiben können. Apple hat diesen Bedarf erkannt und mit OS X Mountain Lion iMessage auf dem Desktop eingeführt. Als plattformunabhängiger Technik-Fanboy hätte ich so etwas aber gerne nicht nur für Hardware aus Cupertino …

Zum anderen ist WhatsApp technisch nicht an Rufnummer gebunden – diese bleibt auch bei einem Tausch der SIM-Karte z.B. im Urlaub für WhatsApp erreichbar – sondern an das jeweilige Gerät. Ich wechsle aber meine Mobiltelefone häufiger und habe daher mehrere UltraCards im Einsatz: Eine Rufnummer für 3 Geräte ohne lästigen SIM-Karten-Wechsel. Leider nützt mir das in Sachen WhatsApp wenig: Sobald ich die App auf einem anderen Gerät starte verlangt sie nach einer neuen Registrierung. Das nervt natürlich ungemein!

Dabei wäre WhatsApp dank der großen Nutzerbasis und der plattformübergreifenden Verfügbarkeit auf iOS, Android, BlackBerry, Nokia S60, Nokia S40 und Windows Phone prädestiniert als Nachrichtenzentrale. Solange man bei WhatsApp aber keine von Rufnummern und Endgeräten unabhängigen Accounts einführt werde ich wohl weiter meine Kommunikation auf diverse Dienste verteilen müssen.

Tipps für Alternativen sind hier natürlich sehr willkommen – mir ist leider bisher bis auf die gute alte E-Mail keine ausreichend verbreitete untergekommen.

Michael Fehr

Ne echte Nüsser Jong (Baujahr 1972), den es nach einem mehrjährigen Gastspiel in Düsseldorf wieder zurück an den wunderschönen linken Niederrhein nach "Kleenebrook" zog. Verheiratet, 2 Kids. Geek by nature. Über diese Seite bringe ich die Beiträge meines Blogs ins Fediverse. Du kannst ihnen dort folgen und gerne auch kommentieren. Die Kommentare erscheinen nach Freischaltung dann auf meiner Website. Wenn Du mir als Person im Fediverse folgen willst, findest du mich unter @fehrnetzt@nrw.social

2 Antworten

  1. 29. November 2012

    […] persönlich reicht es jetzt. Nachdem ich hier ja schon beschrieben hatte, wie sehr es mich nervt, WhatsApp nicht auf mehreren Devices paralle… haben diese permanenten Sicherheitsprobleme bzw. die fehlende Reaktion seitens der WhatsApp-Macher […]

  2. 11. September 2013

    […] […]

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